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Agnes Naismith 🕯️10. Juni 1697, Schottland


Opfer der Hexenprozesse in Paisley
Hingerichtet

Die verarmte, rund 60-jährige Agnes Naismith aus Kilpatrick, Schottland, wurde der Hexerei beschuldigt, gefangen genommen, gefoltert und zum Tode verurteilt. Sie wurde am 10. Juni am Gallow Green („Galgenberg“) in Paisley gehenkt. Ihre leiblichen Überreste wurden verbrannt.


Agnes wurde, wie Katherine Campbell wegen der Anschuldigungen der 11-jährigen Christian Shaw, der Tochter eines Landbesitzers, der Hexerei bezichtigt. Sie wohnte gegenüber des Anwesens der Shaws, auf der anderen Seite des Flusses, und war eine gute Bekannte von Katherine. Sie hatte bereits einige Male bei den Shaws geklopft und um Essen gebettelt. Vier Tage nachdem Katherine Campbell das Mädchen verflucht hatte, weil sie diese zu Unrecht als Milchdiebin denunziert hatte, klopfte sie abermals an der Tür der Shaws, dieses Mal jedoch nicht, um Essen zu erbetteln, sondern um sich nach dem Alter und der Gesundheit des Mädchens zu erkundigen. Tatsächlich öffnete Christian die Tür und gab ihr Auskunft. Möglicherweise wollte Agnes der armen Katherine mit diesem Einschüchterungsversuch aus der Patsche helfen. An diesem Abend erlebte das Mädchen Christian ihren ersten Anfall. Sie begann, während ihrer „Anfälle“ bewusstlos und steif wie eine Leiche zu werden, um sich dann zu schütteln und Stroh, Kohle, Kies, Hühnerfedern und Asche aus dem Mund zu ziehen. Während der „Anfälle“ sprach sie mit Katherine Campbell und bat um eine Rückkehr zu ihrer früheren Freundschaft.

Da der Arzt die Ursache der vermeintlichen Erkrankung nicht feststellen konnte, vermuteten die Shaws „Verzauberung“. Es ist eher unwahrscheinlich, dass es sich um eine Konversionsstörung (früher als „Hysterie“ bezeichnet) handelte, die durch eine übersteigerte Angst vor dem Fluch ausgelöst geworden war. Die vorliegenden Hinweise deuten vielmehr darauf hin, dass Christian eine maligne Narzisstin war. Agnes wurde ins Haus der Shaws gerufen und sollte sich zu ihrer Verantwortung bekennen. Naismith fing daraufhin an, für das Mädchen zu beten. Daraufhin erklärte das Mädchen, dass Naismith sie endlich nicht mehr quälen würde, sondern sie vor den schlimmen Angriffen anderer Hexen schützen würde.

Aufgrund der Aussagen des Mädchens wurde Agnes Naismith zusammen with Katherine Campbell der Hexerei bezichtigt. Sie gestand die Beschuldigungen auch unter Folter nicht. Dennoch wurde Agnes zum Tode verurteilt und gemeinsam mit Katherine gehenkt. Kurz bevor sie den Galgen um den Hals bekam, rief Agnes den Fluch Gottes auf alle herab, die an diesem Verbrechen beteiligt waren. Sie verfluchte alle, die bei der Hinrichtung anwesend waren, sowie alle, die ihnen nah standen und alle, die nach ihnen kommen würden. Damit stellte sie sicher, dass die Bewohner von Paisley das Unrecht niemals vergessen würden, das Agnes widerfahren ist. Bis heute denken sie bei jeder Tragödie, die in der Stadt passiert, an den Fluch von Agnes.

Shaws schauspielerischen Fähigkeiten führten infolge weiterer Beschuldigungen zur Hinrichtung von sieben Menschen, darunter drei Männer und vier Frauen. Über 100 Jahre später wurde in der Wand von Christians Schlafzimmer ein Loch entdeckt, durch das ein Komplize (vielleicht die Mutter?) ihr möglicherweise die Gegenstände gereicht haben könnte, die angeblich bei den „Anfällen“ aus ihrem Mund kamen.

Das neue Denkmal, das im Mai 2008 zu Ehren der Paisley-Hexen an der Stelle errichtet wurde, an der die Überreste der Opfer begraben liegen, erinnert an einen Kanaldeckel mit einem Hufeisen in der Mitte. Dieses Hufeisen soll die Stadt Paisley vor den vielen Flüchen beschützen, die auf ihren Bewohnern lasten. Nachdem das ursprüngliche Denkmal in den 1970er Jahren verloren ging, erlebte die Stadt in eine Phase des wirtschaftlichen Niedergangs.

Zitat des Tages:
Daher (sagt) Chrysostomus über Matth. 19: »Es frommt nicht, zu heiraten. Was ist das Weib anders als die Feindin der Freundschaft, eine unentrinnbare Strafe, ein notwendiges Übel, eine natürliche Versuchung, ein wünschenswertes Unglück, eine häusliche Gefahr, ein ergötzlicher Schade, ein Mangel der Natur, mit schöner Farbe gemalt? Wenn sie entlassen Sünde ist, wenn man sie einmal behalten muß, dann ist notwendig Qual zu erwarten, darum daß wir, entweder sie entlassend, Ehebruch treiben, oder aber tägliche Kämpfe haben.«“
Heinrich Kramer, Malleus Maleficarum, 1486


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Literatur zu Agnes Naismith:
Agnes Naismith – paisleysenchantedthreads.co.uk, englisch
Die Hexen aus Renfrewshire – valdobson.co.uk, englisch