Heu-Monat – Woche 29
Dienstag
15. Juli 2025 🌖
Feiertag: Kein Feiertag
Nächster Feiertag: 15. August, Mariä Himmelfahrt (D,Ö,L,CH, mehr dazu)
Mondphase: 🌖 Abnehmender Mond
Sternzeichen: ♓️ Fische
Element: 🔻 Wasser
Planet: ♆ Neptun (💧 Wasser- und 🍃 Blättertag)
Jahresqualität: Mutter
Nächster Vollmond: 9. August 2025
Name des Juli-Vollmonds: Erntemond
Nächster Neumond: 24. Juli 2025
Nächstes Fest: Lammas, die Nacht zum 1. August,🌜 Mondfest
Gentile Budrioli, 🕯️ 14. Juli 1498, Italien
Die Frau, die zu viel wusste
Die Adelige, Astrologin, Kräuterfrau und Ehefrau eines Notars, Gentile Budrioli, auch bekannt als Gentile Cimieri, wurde der Hexerei bezichtigt, verhaftet, gefoltert und verurteilt. Als die Scharfrichter damit begannen, ihre Gliedmaßen zu entfernen, gestand sie. Gentile wurde auf der Piazza San Domenico in Bologna vor einer Menschenmenge zuerst gehenkt und dann verbrannt. Der Platz befand sich direkt gegenüber ihres Hauses. Ihre Überreste wurden nicht bestattet.
Gentile war eine reiche, gebildete und schöne Frau, die in hohem Ansehen für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten in der Heilkunst stand. Man hielt ihr Wissen sogar dem konventioneller Ärzte überlegen. Sie wurde eine enge Vertraute von Ginevra Sforza und Beraterin deren Mannes Giovanni II., des Herrschers von Bologna. Damit erregte sie jedoch auch Neid und Missgunst in Adelskreisen.
Als es ihr nicht gelang, den Sohn einer Familie zu heilen, wurden die Stimmen lauter, die sie der Hexerei bezichtigten. Beweise wurden gefälscht und vor Gericht traten falsche Zeugen gegen sie auf. Letzten Endes sagte sogar Gentiles eigener Mann gegen sie aus. Ginevra Sforza unternahm nichts, um Gentile zu verteidigen – vermutlich aus Angst, selbst ins Visier der Inquisition zu geraten. Nach der Hinrichtung kümmerte sich Ginevra Sforza um Gentiles Töchter, arrangierte vorteilhafte Ehen für die einen und überstellte andere ins Kloster.
Zitat des Tages:
„Im Namen Jesu, des Schlangenkopf-Zertreters: Es sei alles was von der Zauberei und dem teuflischem Hexenwesen geredet werde nur Phantasey, Träume und gedichtete Narrentheidungen, den armen Leuten, die man für Hexen halte und beschuldige, geschehe gar zu viel Unrecht, wenn sie von den Richtern verurteilt werden zum Tode. Es sei wider alles Recht und Billigkeit, dass sich die Richter um solche bekümmern, man könne und solle sie nicht töten etc. Und solche Teufels- und Hexen-Fürsprecher, liebe Leser!, sind, wie schon gesagt, nicht geringe Leute, sondern der Satan suchet sie gerneher aus den geschicktesten und vornehmsten, damit ihr Wort mit Autorität könne geredet und desto glaubwürdiger aufgenommen werden.“
Petrus Goldschmidt, Buch „Verworfener Hexen- und Zauberer-Advocat„, Cap. I
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Literatur zu Gentile Budrioli: